{"id":14348,"date":"2013-08-27T00:00:00","date_gmt":"2013-08-26T22:00:00","guid":{"rendered":"https:\/\/blog.invinic.com\/wein-worterbuch-a"},"modified":"2017-10-05T11:52:31","modified_gmt":"2017-10-05T09:52:31","slug":"wein-worterbuch-a","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/blog.invinic.com\/de\/wein-worterbuch-a","title":{"rendered":"Wein W\u00f6rterbuch: A"},"content":{"rendered":"
Oftmals sind uns beim Lesen einer Verkostungsnotiz manche Ausdr\u00fccke unbekannt, wir m\u00f6chten daher mit diesem Post einige dieser Ausdr\u00fccke erkl\u00e4ren. Wir fangen mit dem Buchstaben „A“ an:<\/p>\n
ABGANG:
\nBeim Abgang wird die Zeitdauer gemessen, die zwischen dem Schlucken und dem Moment, wenn die Aromen nicht mehr wahrgenommen werden k\u00f6nnen, vergeht. Als lang wird ein Abgang von 12 bis 16 Sekunden Dauer bezeichnet. Ein mittlerer Abgang ist 6 bis 12 Sekunden, ein kurzer lediglich 1 bis 5 Sekunden lang wahrnehmbar. Allein die Zeit zu messen w\u00e4re jedoch falsch: Auch ein Weinfehler oder eine zu dominante Komponente kann lange und intensiv im Gaumen \u00abkleben\u00bb bleiben. Ein langer Abgang ist nur dann ein Zeichen der Qualit\u00e4t, wenn alle Geschmackselemente ausgewogen und nachhaltig zusammenklingen.<\/p>\n
ABSTICH:
\nDer Abstich (franz\u00f6sisch: soutirage) bedeutet Umf\u00fcllen eines jungen Weines in einen anderen Beh\u00e4lter. Es ist ein kellertechnisches Verfahren, bei dem der gekl\u00e4rte Wein vom Bodensatz (toten Hefezellen, ungel\u00f6sten Teilen von Fruchtfleisch und Traubenschalen sowie Trubstoffen) getrennt wird. Meist erfolgt der Abstich durch Umpumpen oder schonender durch Siphonieren in einen leeren Beh\u00e4lter. In grossen Weinkellereien stehen Abstichtanks zur Verf\u00fcgung, deren Absaugstutzen h\u00f6henverstellbar sind und somit korrekt eingestellt optimal \u00fcber dem Bodensatz steht. Dies erm\u00f6glicht ein schnelles und vollst\u00e4ndiges Entfernen der Trubstoffe beim Abstich.<\/p>\n
ALTE WEINE:
\nWer alte Weine hat, hat viele Freunde… Nun ja, leider gibt es da auch Entt\u00e4uschungen.
\nFast auf magische Art h\u00e4lt sich die Meinung, Wein werde mit zunehmendem Alter besser. Dabei wissen wir: Nur etwa 10% der Rotweine und h\u00f6chstens 5% der Weissweine schmecken nach f\u00fcnf Jahren besser als im ersten Jahr nach der Flaschenf\u00fcllung. Und h\u00f6chstens 1% aller Weine entfalten sich \u00fcber noch l\u00e4ngere Zeit vorteilhaft. Womit klar ist: Die meisten Weine sind heute direkt nach dem Kauf trinkreif.
\nDie Anteile von Frucht, S\u00e4ure und Phenolen (vor allem Tannine) entscheiden dar\u00fcber, ob es sich lohnt, Wein aufzubewahren. Als Faustregel gilt: Je mehr Tannine im Rotwein oder gute S\u00e4ure im Weisswein, umso besser Haltbarkeit und Reifung. Guter Rotwein wird w\u00e4hrend der Lagerung etwas heller, milder und entwickelt ein reiches Bukett. Wann der Wein am besten sei? – Das finden Sie nur mit Degustieren heraus.
\nWichtige Faktoren sind Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lichtverh\u00e4ltnisse. Wein liebt das Licht erst, wenn er ins Glas kommt. In unserem eher k\u00fchlen Klima ist es relativ leicht, eine gesch\u00fctzte Ecke mit annehmbaren Bedingungen zu finden (max. 20\u00b0C). Sei es im Keller oder in der Wohnung. Je nachdem leistet eine Isolierung (Matte, Karton, Zeitungen) gute Dienste. Der Wein darf aber auch im Karton bleiben. Die Luftfeuchtigkeit soll 50% nicht unterschreiten.<\/p>\n
ALVARINHO:
\nDie weisse Rebsorte wird vor allem in Nordportugal angebaut. Hier ist sie die wichtigste Rebsorte f\u00fcr den Vinho Verde. Besonders gut gedeiht sie im Gebiet von Mon\u00e7\u00e3o, wo sie auch reinsortig gekeltert wird. Die Reben werden h\u00e4ufig an Pergolen gezogen. Die dickschaligen Trauben sind resistent gegen feuchtes Klima. Die Ertr\u00e4ge sind eher gering. Die daraus gekelterten Weine sind k\u00f6rperreich, trocken und mit lebendigem K\u00f6rperspiel.
\nIn Spanien heisst die Sorte Albari\u00f1o und kommt vorab im Weinbaugebiet R\u00edas Baixas in Galicien vor. Angeblich wurde die Trubensorte zwischen dem 11. und 13. Jahrhundert von M\u00f6nchen aus Deutschland oder Frankreich \u00fcber den Jakobsweg nach Galicien gebracht. Demnach m\u00fcsste sie dann von dort nach Nordportugal gelangt sein. Die l\u00e4nger gehegte Vermutung einer Verwandtschaft mit dem Riesling hat sich als falsch herausgestellt, aber m\u00f6glicherweise ist sie mit Pinot Blanc oder Sauvignon Blanc verwandt.<\/p>\n
ASSEMBLAGE:
\nIn Deutschland und auch in der Schweiz ist ein Grossteil der Weine aus einer einzigen Rebsorte gekeltert. Daher mag das Wort \u00abVerschnitt\u00bb bei manchen Weintrinkern vielleicht einen negativen Beiklang haben. Die Praxis der Assemblage ist jedoch gesetzlich geregelt und hat nichts mit F\u00e4lschung oder Vertuschung zu tun. Man spricht auch von Cuv\u00e9e.
\nDie Assemblage wird vor allem im Bordelais, im Languedoc, an den C\u00f4tes du Rh\u00f4ne aber auch in anderen Weinbaul\u00e4ndern betrieben, um die guten Eigenschaften von verschiedenen Rebsorten optimal aufeinander abzustimmen und zur Geltung zu bringen. Der franz\u00f6sische Begriff \u00abAssemblage\u00bb stammt von Zusammenf\u00fcgen, Vereinigen. Viele Winzer haben das angesehene Handwerk, gar die Kunst des gekonnten feinf\u00fchligen \u00abAssemblierens\u00bb der verschiedenen Rebsorten perfekt gelernt.<\/p>\n
AUTOCHTHONE REBSORTE:
\nDer Begriff autochthon kommt vom Altgriechischen und enth\u00e4lt die beiden Wortteile \u00abselbst\u00bb und \u00abErde\u00bb. Man k\u00f6nnte autochthon also mit \u00abeingeboren\u00bb oder \u00abalteingesessen\u00bb \u00fcbersetzen. Eine autochthone Rebsorte w\u00e4chst dort, wo sie entstanden ist. Eine \u00e4hnliche, aber doch unterschiedliche Bedeutung hat das Wort \u00abendemisch\u00bb (von Endemie), was ein \u00f6rtlich begrenztes Auftreten bedeutet, aber nichts \u00fcber die Herkunft aussagt. So gibt es Rebsorten, die an gewissen Orten endemisch angebaut werden (also nirgendwo sonst), in ihrer urspr\u00fcnglichen Heimat aber nicht mehr wachsen.<\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"
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